Moodlemoots'08 Heidelberg: Didaktische Szenarien

Mit Moodle vielfältige didaktische Szenarien gestalten
Christian Czaputa, Dr. Eva Haeuptle, Johannes Boettcher, (Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP)/Dillingen)

Die Referenten haben ihr Konzept zur Lehrerfortbildung vorgestellt, welches zum Ziel hat, Lehrpersonen so zu schulen, dass sie Moodle zum konstruktivistischen Lernen einsetzen können.

Einerseits geht es darum Lehrpersonen dazu anzuleiten Lernumgebungen so zu konzipieren, dass sie die Lernenden ansprechen und das Lernen fördern. Andereseits geht es darum didaktische Szenarien unabhängig von Fachbereich und Inhalt zu definieren, welche mit bestimmten Aktivitäten sinnvoll umgesetzt werden können, so dass Lehrpersonen toolbasiert entscheiden können, wie ihre Lernenden im Moodle lernen sollen.

Die Grafik dazu:


Ein Ausschnitt der Sammlung der toolbasierten didaktischen Szenarien:

Bei der näheren Betrachtung der aufgeführten Didaktischen Szenarien/Interaktionen und nach einer ersten Enttäuschung, weil ich viel mehr Interaktion finde, realisiere ich, dass es nebst den Szenarien viel mehr Didaktische Interaktionen braucht, um entscheiden zu können, ob das Tool für die vorgesehene Lernensequenz geeignet ist.

Beispiel eines didaktischen Szenarios zur Erreichung höherer kognitiver Prozessstufen:


Ich finde es eine gute Idee zu den verschiedenen Tools didaktische Szenarien zu formulieren und so ein Auswahlset zu erstellen, aus dem je nach Bedarf eine Aktivität ausgewählt werden kann. Dabei darf jedoch die vorgängige didaktische Analyse nicht vergessen gehen, in der man festlegt, mit welchen Aktivitäten die Lernenden die Lernziele am 'besten' erreichen.

Moodlemoots'08 Heidelberg: Digitale Schule Bayern e.V.

Das Lernportal für Klassen- und Lehrerzimmer in Unterricht und Schule
Ulrich Miller, Gabi Böhne

Moodle wird in diesem Lernportal für alle an der Schule beteiligten geöffnet. Moodle erleichtert den Schulleitungen, den Lehrpersonen, den Schülerinnen und Schülern wie auch den Eltern die Kommunikation oder bildet die Grundlage um Hilfestellungen zu organisieren.

Konkret werden im Kursbereich 'Schülerinnen und Schüler' Übungsbeispiele und Austauschforen geboten. Im Kursbereich 'Eltern' kommunizieren Eltern untereinander oder mit den Lehrpersonen und organisieren auch den Austausch von Bücher in einem Bücherbasar. Der 'Lehrer' Kursbereich wird zur schulinternen Lehrerfortbildung, zur Organisation und Koordination von Arbeitsgruppen oder Austausch von Arbeitsmaterial, wie auch für Information aus den Schulleitungen verwendet (Vertretungspläne oder Stundenpläne).

Dahinter steckt die Idee die Kommunikation aller Beteiligten über Moodle abzuwickeln und für die Einzelnen gebündel wiederabrufbar zur Verfügung zu stellen. Durchaus ein 'Konzept', welches denkbar ist und ev. auch auf die Organisation, Kommunikation und Beratung von Seminargruppen übertragbar sein könnte.

Moodlemoots'08 Heidelberg: Foreign language

Foreign language students’ engagement in virtual online interaction: a blended learning project in a local classroom
Tanyasha Yearwood (HIB-Academy)

In diesem Vortrage zeigte Frau Yearwood wie sie im Fremdsprachen Unterricht mit ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Aktivität Forum Diskussionen zu verschiedenen Themen führt. Die Idee dahinter ist, dass ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der schriftlichen 'Diskussion' mehr Zeit zur Verfügung haben, um Sätze zu formulieren, Wörter nachzuschlagen und ihre Meinung kund zu tun.

Weil es auch in dieser Form notwendig ist, dass die Texte korrigiert werden, druckt die Dozentin die Forumsbeiträge aus, korrigiert sie handschriftlich und hinterlegt die korrigierte Fassung nach dem Einscannen für die Studierenden in der Lernumgebung.

Nebst dem Stellen der Aufgabe (bestimmen der Diskussionsregeln etc.) sieht Frau Yeardwood ihre Aufgabe darin, die Diskussion zu begleiten in dem sie Inputs in die Diskission gibt und falls es nötig ist, bei Fehlverhalten oder beim Abschweifen zu reagieren.
Frau Yeardwoods Erklärung, dass die Studierenden sich sollen Zeit nehmen dürfen, um so an der schriftlichen Diskussion teilnehmen können, löste bei mir folgende Überlegung aus:

Ist es nicht verrückt zu erwarten, dass Lernende im Klassenverband in einer Fremdsprache sprechen lernen, wenn die wenigsten Erwachsenen in einer grösseren Gruppe Fremdsprachen einsetzen? (Dies ohne die Berücksichtigung jeglicher Theorien)

Moodlemoots'08 Heidelberg: Bewertung

Wissensfeststellung und Bewertung in moodle 1.9
Mag. Kathrin Lind (act2win)

In diesem Vortrag wurden nebst den speziellen Funktionen der neuen Moodleversion auch andere grundlegende Hinweise gegeben.

Grundsätzlich soll festgehalten werden, dass im Moodle die Möglichkeit besteht mit Lernaktivitäten mit verschiedenen Punkteskalen wie auch individuellen Skalen d.h. verbale Bewertungen und Bewertungen mit Symbolen (bspw. Smilies) zu bewerten. Diese müssen auf der Kursebene von der Lehrperson eingerichtet werden. Wird das nicht gemacht, rechnet die Software immer die standardmässig eingestellte prozentuale Anteil erreichter Punktzahl.

In der 1.9 Version von Moodle wird das Bewertunginstrument mächtiger. Viel mehr Möglichkeiten sind gegeben:
  • In einer Bewertung können verschiedene von der Lehrperson definierte Aspekte (bspw. errechneter Wert und Schreibstil) bewertet werden.
  • Aus den Bewertungen können Schlussbewertungen berechnet werden (inkl. Gewichtung)
  • Es können Kurs-Lernziele formuliert werden und den Aktivitäten zugeordnet werden

Moodlemoots'08 Heidelberg

In den vergangenen zwei Tagen fand die Moodlekonferenz in Heidelberg statt. Ein riesiges Angebot an Vorträge hat uns erwartet.

Dreien Fragen wollte ich an der Konferenz nachgehen:
  • Wie gestalte ich mit Moodle sinnvolle ICT-Szenarien?
  • Was sind sinnvolle ICT-Szenarien?
  • Wie bringe ich die Dozierenden unseres Instituts dazu sich ernsthaft für den Einsatz von ICT in der Lehre zu interessieren?
Eine knappe Zusammenfassung vorweg:
In den Keynotes und Vorträgen wurde deutlich, dass mit einer Lernplattform das Lernen nach dem Konstruktivismus nicht automatisch gegeben ist, sondern einzig die Instrumente dafür.
Trotzdem setzten Lehrenden aus Deutschland und Österreich, welche wie verrückt 'moodeln', Moodle ...
  • zum Bereitstellen von Dokumenten und Links
  • zum Füllen mit Inhalten
... ein.

D.h. die meisten Bildungsinstitutionen haben es, wie wir an unserem Institut noch nicht weiter als bis zum Verteilen von digitalen Materialien geschafft.

Nun gilt es in den kommenden Tagen, das Gehörte für den Eigengebrauch aufzubereiten.

Zu meinem Erstaunen schien an dieser Konferenz die geschlechtergerechte Sprache nicht zu gelten. Woran könnte das liegen? Sind die Deutschen noch nicht soweit? Hängt es mit dem eher Männer domierten Bereich der Informatik zusammen? Grundsätzlich fühlte ich mich nicht in der Minderheit.

Interessierte können auf der Plattform zur Konferenz über die Screencasts sich den einen oder anderen Beitrag anschauen. Dazu muss man sich einzig registrieren. Das kann mit wenig Aufwand gemacht werden und läuft innerhalb weniger Minuten ab. Hier empfiehlt sich keine Nicknames zu verwende, will diese Plattform die beispielsweise die Gelegenheit bietet Vortragende direkt zu kontaktieren und Fragen zu stellen.

Telematiktage Bern 08: New Learn 2.0

Mit den Telematiktagen Bern ist eine Plattform gegeben, in der sich die Beteiligten von Wirtschaft, Bildung, Verwaltung und Healthcare austauschen können. Ein Teil der Referate kann über die Programmseite nachträglich angehört werden. Anschliessend eine kurze die Essenz der Inputreferate und Solutions, welchen ich Teilnehmen durfte.

Vom Inputreferat von Frau Ständerätin Fetz nehme ich mit, dass …
  • die Bildungspolitik zu den Impulsprojekten keine folge ICT-Projekte vorgesehen hat
  • es für derartige Anliegen keine Lobby gibt
Die Kernaussage aus dem Inputreferat von Herrn Stadelmann „Chancen, Grenzen und Risiken von New Learning aus pädagogischer Sicht“ ist, dass auch beim Lernen mit ICT nicht vergessen gehen darf, dass Wissen ein Konstrukt ist und Lernen durch Aktivitäten passiert.

Das Inputreferat von Herrn Pape “Voraussetzungen für die Einführung eines "Campus Managements"“hat meine Vorstellung bestätigt, dass sich auch Techniker zuerst um die beteiligten Personen, die Prozesse und die Organisation kümmern sollten und erst am Schluss um die Technik.

Bei der „Eröffnung der Ausstellung "Education meets Business"“ hat Herr Hohnbaum Einblick in die Idee des SVC gegeben. --> Folge Initiative Eduhub (von Switch geleitet) soll Dreh- und Angelpunkt zu E-Learning an Schweizer Hochschulen werden.
Einblick in Projekte: Spannend war die Plattform zur Fallstudienarbeit der FHNW (Bsp. eFallstudien für das begleitete Selbststudium (Gesprächsführung))

Inputreferat Herr Simon "New Learning im betrieblichen Wertschöpfungsprozess - oder doch nur: Neues Lernen in alten Schläuchen?" In der Wirtschaft werden die firmeninternen Schulungen im Blended-Learning durchgeführt. Wunsch Vorstellung ist es, während der Arbeit (integriert) zu lernen, ‚Just on-time’.

In der Podiumsdiskussion wurde darüber Diskutiert, was man ändern müsste um New Learning zu fördern: Das Podium hat mir bestätigt, dass das Vernetzen mit anderen Institutionen ein ‚muss’ ist, wenn man nicht kostbare Zeit verlieren und Möglichkeiten ausschöpfen möchte. Weiter brauche es ein kulturelles Umdenken, damit der Austausch oder gar der Open-Access gewährleistet werden könne zwischen Institutionen oder Wirtschaft, um Synergien zu schaffen.

Eine Idee wäre bei uns ein ‚ICT-Kolloquium’ über den ICT-Koordinatoren-Treff hinaus zu organisieren.

In den Solutions (‚Workshops’) hat man Einblick in Projekte andere Hochschulen gegeben und ihre Erfahrungen dargelegt:
  • Einsatz von Web 2.0 – Tools an der Uni ZH --> Studienbeginnende haben anfänglich Schwierigkeiten mit dem selbstgesteuerten Lernen und müssen gut begeleitet werden
  • Versuche in SecondLife einzusteigen, um dort zu lernen (Perspektive: In SecondLife lernen über SecondLife > Medienpädagogik)
  • SVC-Projekt: Einrichtung eines Learning Object Repository, in dem Lehrende ihre Lerneinheiten dezentral (an der eigenen Hochschule) anderen zur Verfügung stellen sollen --> Lerneinheiten-Bibliothek

Diese Inputs können als Anknüpfungspunkte dienen, wenn es darum geht diese Themen und Bereich anzugehen.
Die Erfahrungen aus dem Versuch in SecondLife einzustiegen haben gezeigt, dass es Zeit braucht, um die Kultur von SecondLife zu lernen. D.h. wenn SecondeLife für die Lehre eingesetzt werden soll, muss für die Vorbereitung gügend Zeit vorgesehen werden und vorallem der Einstieg begleitet werden.